Berufsfachschule für Musik in Plattling

Nach dem Abitur fand mein erstes großes Solokonzert statt; mit den Klausuren und den Vorbereitungen für die Matinée war also sehr viel zu tun. Gleichzeitig noch Aufnahmeprüfungen für Musikhochschulen vorzubereiten war da nicht drin. Um den Faden nicht zu verlieren und schon mal die richtige Richtung einzuschlagen, entschied ich mich, die Berufsfachschule für Musik in Plattling zu besuchen. Ich durfte dort ins zweite Jahr einsteigen, bekam mit Frau Hsiao Lieng Liu eine hervorragende Klavierlehrerin und die Möglichkeit, in verschiedenen Ensembles mit Klavier und Saxophon zu spielen.

So fiel die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen an Universitäten leicht. Nach einem Jahr schloss ich die Berufsschule als „Staatlich geprüfter Ensembleleiter“ ab und wurde am Mozarteum in Salzburg aufgenommen.

Theater Konrad

Mit dem Theater Konrad unternahm ich 2019 eine Zeitreise in die 50er und 60er Jahre. In der Revue „Schön war die Zeit“ haben wir die typischen Fernsehshows (und deren Werbung) nachgespielt und an einige geschichtliche Ereignisse erinnert, aber vor allem natürlich viele Lieder dieser Ära gesungen, gespielt und auch getanzt! Ich habe in dieser 4-Stunden-Show die Klavierbegleitung übernommen und dafür rund 30 Stücke gelernt.

Für die vier erfolgreichen Auftritten mit Zuschauerinteraktion – auch in der Silvesternacht 2019/20 im Wirtshaus Schönbrunn – habe ich unter der Leitung von Petra Woidy-Kellner und Florian Leitl Evergreens und Schlager von Heinz Erhard, Georg Kreisler, Peter Alexander, Caterina Valente, Bill Ramsey und vielen anderen gespielt:

„Der Mann am Klavier“, „Danced All Night“ aus My Fair Lady, „Linkes Auge blau, rechtes Auge blau“, „Konjunktur Cha-Cha“, „Fährt der alte Lord fort“, „Bidlah Buh“, „Badewannentango“, „Caprifischer“, „Das hab ich in Paris gelernt“, „Kalkutta liegt am Ganges“, „Souvenirs“, „Eventuell“ und noch ganz viele andere. Dafür habe ich mit den vielen Sängern auch einige Monate proben müssen.

Das alles hat sehr viel Spaß gemacht!

Maxinée im Salzstadel

Die Matinée im Salzstadel war mein erstes „großes“ Solokonzert! Es war randvoll, sehr aufregend und ein tolles Erlebnis!

Hier die originale Ankündigung und das Programm:

Ankündigung in der Landshuter Zeitung vom 22.07.2019

28.07.2019 – Beginn: 11:00 Uhr – Einlass: 10:30 Uhr
Salzstadel Landshut – Steckengasse 308, 84028 Landshut
Eintritt frei!

Programm:

Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 8 in c-moll, Op. 13 (Pathétique)

Frédéric Chopin
Ballade Nr. 2 in F-Dur, Op. 38 (La Gracieuse)

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
aus „Die Jahreszeiten“, Op. 37a, Nr. 6 (Juni: Barkarole)

Sergej Prokofjew
Op. 75, Nr. 6 (Montagues und Capulets)
(Klaviertranskription aus „Romeo und Julia“, Op. 64)

Johann Sebastian Bach
Präludium und Fuge Nr. 1 in C-Dur
aus dem Buch 2 des Wohltemperierten Klaviers

Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff
Prélude in b-moll, Op. 32, Nr. 10
Prélude in cis-moll, Op. 3, Nr. 2

Claude Debussy
Clair de Lune aus der „Suite Bergamasque“

Franz Liszt
Grandes Études de Paganini Nr. 3 in gis-moll (La Campanella)
Transcendental Étude Nr. 11 in Des-Dur (Harmonies du Soir)

Mehr Informationen hier.

Das Projekt „La Campanella“

2018 habe ich den Pianisten Evgeny Kissin entdeckt und seine Interpretation von Franz Liszts La Campanella. Die Schwierigkeit dieser Etude hat mich nicht losgelassen!

La Campanella
La Campanella („Das Glöckchen“) ist der Spitzname für die dritte der sechs „Grandes études de Paganini“, komponiert von Franz Liszt. Die Melodie stammt aus dem letzten Satz von Paganinis Violinkonzert Nr. 2 in h-Moll, in dem die Melodie durch eine kleine Handglocke verstärkt wurde – was hier auch zu hören ist.

Ich wollte dieses Stück unbedingt spielen – ohne Hilfe meines Lehrers, der sich im Unterricht lieber auf Verfeinerungen als auf jugendlichen Leichtsinn konzentrierte. 😉

Üblicherweise wird dieses Stück als Zugabe auf Konzerten gespielt und funktioniert dann ähnlich wie Gitarrensoli in der Rockmusik – der Musiker kann sein technisches Können zeigen. Und natürlich wollte ich zeigen, was ich kann! Also setzte ich mich daran und trainierte und trainierte.

Und hier kann ich nun einmal vorstellen, wie sich das Stück bei mir entwickelt hat, indem ich drei Auftritte, die mitgefilmt wurden, auf einmal zeige.
Sommerkonzert am Gymnasium Seligenthal

Die letzte Aufnahme zuerst (damit die beste Version auch am häufigsten gehört wird). Beim jährlichen Sommerkonzert des Gymnasiums Seligenthal durfte ich „La Campanella“ präsentieren. Hier habe ich mich mit dem Stück dann wirklich wohlgefühlt und konnte einigermaßen sicher und locker aufspielen (sofern das bei einem solchen Stück möglich ist).

Maximilian Käding - Das Campanella-Projekt (3/3)
Jugend gestaltet Freizeit

Im gleichen Jahr 2019, aber ein paar Monate früher, bin ich damit bei der Landshuter „Jugend gestaltet Freizeit“-Veranstaltung aufgetreten – der erste öffentliche Auftritt mit der Etude.

Maximilian Käding - Das Campanella-Projekt (1/3)

Die Jury wollte dann aber meine Präsentation auch am Abschlussabend zeigen, und so trat ich plötzlich vor deutlich größerem Publikum auf – besser eingeübt, etwas nervöser, aber die Noten kamen schon etwas lockerer.

Maximilian Käding - Das Campanella-Projekt (2/3)

Vielleicht kann der eine oder andere anhand meines Campanella-Projekts nachvollziehen, was intensives Üben, ein eindeutiges Ziel und einige Auftritte für ein Stück bewirken können. Viel Spaß beim Hören und Sehen!

(Und vielen Dank an Marc Daniel Porr, der bei der Abschlussveranstaltung von „Jugend gestaltet Freizeit“ und beim Sommerkonzert mitgefilmt hat!)